Samstag, 12. Juli 2008

Buffetts Ratschläge für Privatanleger

Vorab wurde von Warren Buffett betont, dass die meisten Privatanleger nicht bereit sind, die Zeit aufzubringen, die notwendig ist, um ein Unternehmen zu bewerten. So betrachtet er die Bewertung von Unternehmen als seine wichtigste Aufgabe. Dazu gehören nach seiner Aussage auch die Bewertung des Managements sowie der wirtschaftlichen Gegebenheiten des Unternehmens in fünf, zehn oder 20 Jahren.

Warren Buffett ist professioneller Investor. Und genau wie in anderen Bereichen, sollte man seiner Ansicht nach als Privatanleger nicht versuchen, mit den Profis zu konkurrieren. Buffett meint damit nicht, dass man nicht selbst zu einem Experten werden kann, sofern man bereit ist, die hierfür erforderliche Zeit und Mühe aufzubringen.

Laut Warren Buffett gibt es aber glücklicherweise eine perfekte Alternative. Diese besteht im Kauf von Indexfonds - oder etwas gleichwertigem von Indexfonds - mit sehr geringen Kosten. Dabei sollte man aber nicht sein ganzes Geld zu einem Zeitpunkt investieren. Auf diese Weise hat man sowohl in Unternehmen, als auch in Bezug auf Zeit, diversifiziert angelegt und wird ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Buffett sagt, dass man als Privatanleger niemals die Ergebnisse eines professionellen Investors erreichen wird, und aus diesem Grund auch nicht daran denken sollte. Er vergleicht dies mit dem Erwerb eines Bauernhofs als Kapitalanlage. Würde man in diesem Fall jeden Tag vor dem Fernseher sitzen und den “Bauernhofkanal” gucken, um zu sehen, ob sich beispielsweise Mais um einen Cent verteuert hat? Die Antwort ist natürlich Nein. Man kauft den Bauernhof, weil man der Meinung ist, dass dieser über einen bestimmten Zeitraum eine gute Investition darstellt.

Bei Aktien sieht das allerdings ganz anders aus, da die ganze Zeit über eine Vielzahl an Informationen auf den Anleger niederprasseln. Aus diesem Grund denken Aktienanleger, dass sie alle diese Dinge auch umsetzen, oder sich zumindest eine Meinung darüber bilden müssen. Doch in Wahrheit erhält man auf diesem Weg keine für die Aktienanlage relevanten Informationen und man benötigt auch keine. Alles, was man laut Warren Buffett tun muss ist, gute Vermögenswerte über eine lange Zeitperiode zu besitzen.

Buffett erklärt, dass der amerikanische Aktienindex Dow Jones mit 66 Punkten in das 20. Jahrhundert gestartet ist und dieses mit 11.400 Punkten beendet hat. Seiner Meinung nach ist das keine schlechte Entwicklung, an der man teilnehmen kann. Warren Buffett stellt daher die Frage, wie es möglich ist, dass Menschen mit etwas Geld verlieren, das von 66 auf 11.400 steigt?

Viele Menschen haben eine Menge Geld mit Aktien verloren, da sie zum falschen Zeitpunkt in den Aktienmarkt eingestiegen und zum falschen Zeitpunkt aus dem Aktienmarkt ausgestiegen sind. Des weiteren kaufen sie laut Buffett die falschen Sachen und sind aufgeregt. Und sie werden gierig, wenn andere gierig sind und sie werden ängstlich, wenn andere Angst haben.

Warren Buffett sagt deshalb, dass man gierig werden sollte, wenn andere ängstlich sind, aber Angst haben muss, wenn andere gierig werden. Er gibt aber zu, dass das für die meisten Menschen sehr schwer ist.

Daher hält es Buffett für einfacher, über einen Indexfonds immer wieder kleine Stücke einer wundervollen Gruppe von amerikanischen Unternehmen (Anmerkung: das gleiche gilt beispielsweise auch für Aktien von deutschen oder europäischen Unternehmen) zu kaufen. Denn mit dieser Art der Kapitalanlage wird man nach Aussage von Warren Buffett im Laufe der Zeit sehr gut fahren und seine Kosten niedrig halten.

Sofern man aber glaubt, nur ein wenig schlauer zu sein, ist man am Ende möglicherweise um einiges dümmer und ärmer.





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