Montag, 27. Oktober 2008

Wenn das Blut in den Straßen fließt…

sollte man Aktien kaufen, sagte einmal Ölmagnat John Rockefeller, seinerzeit der reichste Mann der Welt. Daran scheinen sich jedoch die wenigsten Aktionäre zu halten: Niemals zuvor wurde soviel Kapital aus den Aktienmärkten abgezogen wie im Monat September – ein Rekord der vermutlich im Oktober schon wieder gebrochen wird. In Anbetracht der Tatsache, dass die letzten 10 Jahre äußerst dürr ausgefallen sind ist dieses lemminghafte Verhalten keinem Investor zu verdenken: Der Dax Index schloss vor 10 Jahren bei 5.357 Punkten und damit mehr als 1000 Punkte über dem heutigen Stand. Bezieht man die Geldentwertung über diesen Zeitraum mit ein, so hat ein Aktionär in den letzten 10 Jahren einen jährlichen Verlust von Minus Fünf Prozent hinnehmen müssen. Verständlich also, dass die Lust auf Aktien vielen Aktionären vergangen ist. Es ist jedoch gerade dieser Blick in den Rückspiegel, der sich als sehr teuer erweisen wird: Die Börse ist auf lange Sicht ein Spiegelbild der Wirtschaft. Die geschaffene Wertschöpfung der letzten 10 Jahre wird sich also – früher oder später – in steigenden Aktienkursen widerspiegeln. Schade nur, dass viele Aktionäre, die kommenden 10 fetten Jahre nicht mehr miterleben werden. Dann wird auch wieder Kostolanys Bonmot, dass Aktionäre zwar schlechter schlafen als andere, aber im Gegenzug besser Essen gehen können, zutreffen. Seien Sie also ruhig einmal gierig während Ihre Mitmenschen ängstlich sind. Die Mühe einzelne Aktien wie Rosinen aus der Masse herauszupicken können Sie sich dabei getrost sparen: Investieren Sie in den Dax-Index und damit in 30 der gesundesten und ertragsstärksten Unternehmen Deutschlands. Schlafen Sie dann 10 Jahre lang den Schlaf der Gerechten und Sie werden eine angenehme Überraschung mit Ihrem Erwachen erleben!

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